Digitalisierung und Tankstelle 2.0 – wie mache ich auch meine älteren Mitarbeiter fit für die digitale Wende?  

Wenn wir mit unseren Kunden über die Einführung von StationGuide an der Station sprechen, stoßen wir vereinzelt auf Bedenken bezüglich der älteren Mitarbeiter. Nicht selten kriegen wir dabei Dinge zu hören wie „die Frau Müller ist doch schon mit WhatsApp überfordert, wie sollen wir da unser Mitarbeitermanagement digitalisieren?“ – eine berechtigte Frage.
So einfach es allerdings zunächst auch scheinen mag Modernisierungsmaßnahmen deswegen auf die lange Bank zu schieben, früher oder später holt die Digitalisierung auch Sie und damit auch Frau Müller ein. Denn wer dauerhaft konkurrenzfähig und auch als Arbeitgeber attraktiv bleiben möchte, sollte früher oder später endlich den längt überfälligen Sprung ins neue Jahrtausend wagen.
Doch wie führen Sie Ihre Mitarbeiter, vor allem die älteren am besten an neue Technologien und Prozesse heran? Wir haben hier ein paar Tipps für Sie zusammengefasst.

1. Übergangsphasen bilden und kleinteilig vorgehen

Wenn es die neue Technologie oder die neuen Arbeitsprozesse erlauben, dann räumen Sie Ihren Mitarbeitern eine großzügige Übergangsphase ein. Mit StationGuide können Sie beispielsweise Ihren Schichtplan und die Zeiterfassung digitalisieren, Mitarbeitern digital Aufgaben zuweisen, Ihnen Mitteilungen schreiben und vieles mehr. Sie sollten allerdings nicht von Anfang an alle Funktionen gleichzeitig einführen. Das ist oft zu viel auf einmal und die Mitarbeiter fühlen sich überfordert. Fangen Sie deshalb klein an. Stellen Sie zunächst z.B. den Schichtplan digital zur Verfügung, aber hängen Sie Ihn auch eine Zeit lang weiterhin aus. Wenn die Mitarbeiter sich wohlfühlen, können Sie beginnen auch Urlaubsanträge und Schichttausch per App zu benutzen. Wichtig ist allerdings, dass Sie die Übergangsphasen klar zeitlich begrenzen und mit dem Team gemeinsam Ziele für den Übergang setzen. So fühlen sich die Mitarbeiter weniger unter Druck gesetzt und sie räumen jedem Mitarbeiter ausreichend individuelle Lernzeit ein.

2. Richtig motivieren

Gerade ältere Mitarbeiter sind schnell frustriert und lassen sich schwer motivieren. Das liegt nicht selten am mangelnden Verständnis. „Das hat doch die letzten 10 Jahre auch so funktioniert, wieso jetzt etwas anders machen?“ – Ja, wieso eigentlich? Erklären Sie Ihren Mitarbeitern wieso Sie sich dazu entschieden haben, etwas Neues zu probieren und vor allem auch, was Ihre Mitarbeiter für Vorteile davon haben. Bleiben Sie dabei realistisch. Erklären Sie ihnen, dass natürlich erst einmal einige Zeit und Nerven investiert werden müssen und das sie sich davon aber nicht abschrecken lassen sollen. Wenn alles einmal sitzt, gibt es auf Dauer immer einen Mehrwert und im besten Fall können Ihre Mitarbeiter diese Kenntnisse auch im Alltag anwenden.

3. Vorhandene Angebote nutzen

Egal, ob neue Kaffeemaschine oder Software – oft bieten Zulieferer und Dienstleister spezielle Mitarbeiter-Schulungen oder zumindest Schulungsunterlagen an. Informieren Sie sich über Ihre Möglichkeiten und nutzen Sie diese Angebote. Wer sollte die Maschine/ das Programm besser erklären können, als der Hersteller selbst? Vor allem sind diese im Umgang mit den verschiedensten Charakteren geschult und wissen ganz genau, welche Lernstrategie wann am besten angebracht ist.

4. Viel Geduld an den Tag legen

Bis sich manche Arbeitsabläufe festgesetzt haben, kann es gerne einmal mehrere Anläufe benötigen. Während jemand aus der „Generation Smartphone“ ein neues Programm innerhalb von ein paar Minuten intuitiv versteht und benutzt, kann jemand aus der „Generation Schreibmaschine“ nach einem Monat noch Probleme damit haben. Hier hilft nur ständiges Wiederholen und zwar ohne Druck. Lassen Sie dem Mitarbeiter genug Zeit, selbst den nächsten Schritt auszumachen und intervenieren Sie nur bei Fehlern. Erklären Sie Fehler ausführlich und lassen Sie den Mitarbeiter sich Notizen machen, die er auch gerne immer wieder zum „spicken“ benutzen kann.

5. „Digital Mentor“

Bestimmen Sie doch für ältere Mitarbeiter einen „digital Mentor“ oder einen „Technikbeauftragten“. Dieser ist dann Ansprechpartner für neue Technologien und alles Digitale und steht in den Übergangsphasen helfend zur Seite. Achten Sie dabei möglichst darauf, dass ihr gewählter Mentor mit genug natürlicher Geduld ausgestattet ist. Auch interessant könnte sich die Einführung von Arbeitspartnern gestalten. Paaren Sie dafür einen jungen, mit einem erfahrenen Kollegen und spornen Sie beide dazu an, voneinander zu lernen. So können die jungen Kollegen den älteren bei der Technik helfen, während diese wiederum den jungen Kollegen mit Ihrer Erfahrung aushelfen. Auf diese Weise nutzen Sie vorhandene Synergien und vermeiden, dass sich Ihre Mitarbeiter „abgehängt“ fühlen.

Fazit:

Wer seine Mitarbeiter fit für das digitale Zeitalter machen will, braucht viel Ausdauer. Am Ende lohnen sich die Mühen aber in den meisten Fällen. Was haben Sie bereits für Erfahrungen gemacht und wo sehen Sie die größten Hürden? Diskutieren Sie mit uns in den Kommentaren.